vom Schreiben
Wort für Wort, Seite für Seite. Gedanken einfangen wie ein Vogel seine Beute, um sie in Sinn und Bild zu fassen.
Die Welt verstehen wollen oder gar das Leben. Greifen in den Nebel des Seins, um Wahrheiten zu ergründen, an Vorstellungen zu bauen.
Die Widersprüche lieben lernen.
Spiegel aufstellen, eine Bühne bauen, den Menschen ihre Schönheit zeigen und liebevoll auf Möglichkeiten hinweisen.
Geschichten malen, Erinnerung wecken. Den Frieden heraufbeschwören, die Liebe besingen. In den Seelen die Augen zum Leuchten bringen wollen. Weil sie begreifen werden, ohne je wissen zu können, erfühlen, wohin eines jeden Weg ihn weist.
Und dann das Handwerk tun. Beistriche setzen, zum Punkt kommen, ausbessern, streichen. Umdenken, geliebte Ideen umwerfen, niederreißen, was eigen, aber im Wege ist. Das Ziel finden. Die eigne Idee erst erkennen.
Verkäufer suchen. Trotz Ekel sich selbst vermarkten, denn die eigne Seele sitzt im Werk. Sich bekannt machen müssen. Werbung machen, sich zum Schauspiel an den Pranger stellen. Wissend, dass das Werk weit hinter dem Ziel zurückgeblieben ist.
Und hoffen, dass die schlechten Ideen verkümmern, die guten aber aufgehen und in andren Herzen Weite schaffen, dort neue gesunde Gedanken spinnen.
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