geärgert

 

Da schreibt die doch in diesem Buch: „wenn dich was ärgert“. Also wenn mich wirklich was ärgert, auf die Palme bringt, zur Weißglut treibt, ich grantig werde, beginne Dinge durch den Raum zu werfen, mein Körper an den verrücktesten Stellen unbekannte Reaktionen zeigt: also wenn es kribbelt, würgt, schnürt, kratzt, drückt, pocht: dann sei das ein Trigger.

Ein Trigger muss man wissen, ist kein neu entdecktes Untier aus dem Urwald, auch wenn es im Moment des Auftretens so aussieht. Nein, es ist ein alter Begleiter der menschlichen Psyche. In Altsprech wäre das dann der Auslöser. In diesem Falle also ein Ereignis, oft in Bezug zu einer handelnden Person, das eine innere Reaktion auslöst.

„Wenn dich also was triggert“ – was schon viel besser klingt als „ärgert“ – „dann steh still und horche mal in dich hinein, was es denn da sei, das getriggert wurde“.

Unabhängig davon, dass dies natürlich selten eine gute Zeit ist, um still zu stehen, wenn im Körper alles schreit: Angriff oder Flucht! So sei es, ich versuche still zu stehen, was ich dann meist zwei oder drei Tage später auch schaffe (weil ich dann schon weiiiiit weg bin).

„Und was du dann da entdeckst, wenn du in Dich horchst, ist meist ein altes Problem, das du schon lange mit Dir herum trägst, welches nach einer Lösung schreit“ – weshalb vermutlich der Drang lauter zu werden, wenn mich was triggert, kaum zu bremsen ist.

Na da wäre doch laut werden, dreinschlagen, das ganze Arsenal, das ja auf so  eine Triggerin oder so einen Triggerer vorbereitet seit Generationen im inneren Schrank steht, auspacken, endlich verwenden, im Notfall davonlaufen, der einfachere Weg gewesen. 

Aber nein, ich will mich ja verändern, will ja lernen. Also her mit dem Problem, ein Dank an die oder den Triggerer/in, rann an die Analyse, die Psychowerkzeuge angesetzt. Denken, in mich gehen, finden, schreiben, arbeiten, reden. Mit mir, Gott und der Welt ins Reine kommen.

Und was Wunder, es beginnt zu heilen.

Und wenn nicht gleich, so fällt es doch immer leichter den alten inneren Fratzen, wenn sie drohen, ins Gesicht zu lächeln und sie auf ihren Platz zu verweisen. 

 

HINTERGRÜNDE 

 

 

2 Kommentare zu „geärgert

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